Schlusswort

...Wisst Ihr, wo dies alles enden wird? Oder werdet Ihr weiterhin fortfahren, auf herkömmliche Art zu lernen? ...Oder gibt es ein Ende? ...Es ist in Ordnung so, aber es ist das äußere Studium, nicht das innere. Im inneren Studium müsst Ihr Euch dieser Augen, Ohren, Nase, Zunge und dieses Körpers und Geistes annehmen. Das ist wirkliches Studium. Das Studieren der Bücher stellt nur das externe Studium dar, es ist wirklich schwierig, damit zu einem Ende zu kommen.

Wenn die Augen Formen sehen, was passiert dann? Was findet statt, wenn Ohr, Nase und Zunge Geräusche, Gerüche und Geschmacksempfindungen erfahren? Welche Reaktionen treten ein, wenn Körper und Geist mit Berührungen und mentalen Zuständen in Kontakt geraten? Sind Gier, Abneigung und Täuschung immer noch vorhanden? Verlieren wir uns in Formen, Tönen, Gerüchen, Geschmäcken, Berührungen und Stimmungen? Dies ist das innere Studium. Es hat einen Endpunkt.

Wenn wir studieren, aber nicht praktizieren, dann bekommen wir keine Ergebnisse. Es ist wie mit jemandem, der sich Kühe hält. Am Morgen bringt er die Kühe hinaus auf die Weide, am Abend bringt er sie zurück in den Stall; aber er trinkt nie deren Milch. Studieren ist gut, aber lasst es nicht so weit kommen. Ihr solltet Euch Kühe halten und auch deren Milch trinken. Ihr müsst gleichzeitig studieren und praktizieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Also, ich werde es noch weiter erklären. Es ist wie mit einer Person, die Hühner hält, aber keine Eier bekommt. Das einzige, was sie bekommt, ist Hühnermist! Das ist es, was ich den Leuten bei mir zu Hause erzähle, die sich Hühner halten. Passt auf, dass Ihr nicht genauso werdet! Das bedeutet, dass wir die Schriften studieren, ohne zu erfahren, wie wir die den Geist trübenden Leidenschaften loslassen sollen; Wir wissen nicht, wie wir Gier, Abneigung und Täuschung aus unserem Geist entfernen können. Studium ohne Praxis, also ohne dieses 'Aufgeben', bringt uns keine Resultate. Deshalb vergleiche ich das mit jemandem, der sich Hühner hält, aber keine Eier einsammelt, er sammelt nur den Mist. Das ist genau das gleiche.

Aus diesem Grund wollte der Buddha, dass wir die Schriften studieren und dann unheilsame Handlungen von Körper, Rede und Geist aufgeben, um in unseren Aktivitäten, in Sprache und Gedanken Gutes zu entwickeln. Der wahre Wert der Menschheit wird durch ihre Taten, ihre Sprache und Gedanken zur Erfüllung kommen. Aber wenn wir nur schön reden, ohne entsprechend zu handeln, dann ist es noch nicht vollständig. Oder wenn wir gute Taten vollbringen, der Geist aber noch nicht gut ist, dann ist dies immer noch nicht vollständig. Der Buddha lehrte, Gutes in Körper, Rede und Geist zu entwickeln: gute Taten, gute Rede und gute Gedanken. Dies ist der Schatz der Menschheit. Das Studium und die Praxis müssen beide gut sein.

Der Pfad des Buddha, der Pfad der Praxis, hat acht Faktoren. Diese acht Faktoren sind nichts anderes als gerade dieser Körper: zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, eine Zunge und ein Körper. Dies ist der Pfad, und der Geist ist das, was dem Pfad nachgeht. Deshalb existieren sowohl das Studium als auch die Praxis in unserem Körper, unserer Rede und unserem Geist.

Habt Ihr jemals Schriften gesehen, die über etwas anderes als den Körper, die Rede und den Geist gelehrt haben? Die Schriften lehren nur über das, nichts anderes. Die geistigen Befleckungen werden gerade hier geboren. Wenn Ihr sie erkennt, dann sterben sie gerade hier. Somit solltet Ihr verstehen, dass die Praxis und das Studium beide gerade hier existieren. Wenn wir nur so viel studieren, dann können wir alles erkennen. Es ist wie mit unserer Rede: Ein Wort der Wahrheit zu sagen ist besser, als ein ganzes Leben mit falscher Rede zu verbringen. Versteht Ihr das? Jemand, der studiert und nicht praktiziert, ist wie ein Schöpflöffel im Suppentopf. Er verbringt den ganzen Tag im Topf, aber er kennt nicht den Geschmack der Suppe. Wenn Ihr nicht praktiziert, selbst wenn Ihr bis an Euer Lebensende studiert, werdet Ihr nie den Geschmack der Freiheit kennen lernen.




Also

in Wirklichkeit ist
dieses Menschsein nichts Besonderes.

Was auch immer wir sein mögen,
es handelt sich nur um den Bereich
der äußeren Erscheinungen.

Wenn wir diesen Schein hinweg nehmen
und das Transzendente sehen,
dann werden wir sehen,
dass nichts vorhanden ist.

Es gibt einfach nur universelle Merkmale.

Geburt am Anfang
Wandel in der Mitte
und
Vergehen am Ende.

Das ist schon alles.

Wenn wir sehen,
dass es sich mit allen Dingen so verhält,
dann entstehen keine Probleme.

Wenn wir das verstehen,
dann haben wir Zufriedenheit und Frieden.






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