Dhamma-Vorträge von Ajahn Chah
(Phra Bodhinyana Thera)
"Den Geist zur Ruhe zu bringen ist das Ziel all der komplizierten Übung,
die sich die praktizierenden Buddhisten auferlegen."
Tatsächlich ist nichts wirklich verkehrt mit dem Geist. Er ist von sich aus völlig rein und in Frieden. Wenn er jedoch nicht in Frieden ist, kommt das daher, dass er Stimmungen und Launen folgt.
Der Geist an sich ist unabhängig von allem. Er kann entweder unbewegt und in Frieden sein oder bewegt, wenn Stimmungen ihn trügen. Der ungeschulte Geist ist dumm. Sinneseindrücke verleiten ihn, und er verliert sich in Zufriedenheit und Sorgen. Doch der Geist ist mit diesen Dingen nicht identisch; Zufriedenheit oder Sorgen sind nicht der Geist selbst, sondern nur Stimmungen, die erscheinen und uns täuschen. Der ungeschulte Geist folgt diesen Dingen, und wir identifizieren uns dann mit dem Unglücklichsein oder der Zufriedenheit.
Tatsächlich ist unser Geist von Natur aus bereits unbewegt und in Frieden... Wirklich in Frieden, wie ein Blatt, das still am Baum hängt, wenn kein Wind weht. Kommt der Wind, bewegen sich die Blätter. So wie die Bewegung der Blätter durch den Wind entsteht, wird die Bewegung des Geistes durch die Sinneseindrücke hervorgerufen, denen er folgt. Wenn er ihnen nicht folgt, ist er unbeweglich. Wird aber die wahre Natur der Sinneseindrücke erkannt, bleiben wir unbewegt.
Unsere Praxis besteht einfach darin, den ursprünglichen Geist zu sehen. Das heißt, wir müssen den Geist schulen, die Sinneseindrücke zu verstehen und sich nicht in ihnen zu verlieren. Den Geist zur Ruhe zu bringen, ist das Ziel all der komplizierten Übung, die sich die praktizierenden Buddhisten auferlegen.